Ein Mangel an MINT-Nachwuchs hat negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Eine verbesserte MINT-Förderung v.a. von Kindern und Jugendlichen ist daher auch für die Weiterentwicklung der Region Mittlerer Niederrhein unabdingbar. Die Hochschule Niederrhein freut sich gemeinsam mit den Projektpartnern, dass zum 01.12.2020 das neue Projekt MINTinMIND starten konnte. Die Partner sind die Stadt Krefeld, Fachbereich Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst Zentrum für digitale Lernwelten, die Stadt Mönchengladbach, Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, das zdi-Zentrum KReMINTec e.V. am Berufskolleg Uerdingen, die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG) GmbH mit dem zdi-Zentrum Mönchengladbach und die Regionalagentur Mittlerer Niederrhein. Das Projekt ist Teil der Maßnahme „Regionale Cluster für MINT-Bildung von Jugendlichen“ und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.
Das Projekt MINTinMIND wird Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 einen niedrigschwelligen Zugang zu MINT-Themen geben und versuchen, Interesse und Neugier für die vielen verschiedenen MINT-Themen und -Berufe auch außerhalb des Schulkontextes zu wecken. „Eine Entscheidung für einen MINT-Beruf bietet viele Chancen für einen beruflichen und sozialen Aufstieg, das muss man fördern“, sagt Frau Toulidou vom zdi in Krefeld. Der Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Hr. Heinrichs bekräftigt: „In dem Projekt gibt man insbesondere den Mädchen auch eigene Möglichkeiten, einen Zugang zu MINT-Fächern zu gewinnen. Wegen bestehender Vorurteile werden sie oft weniger in MINT gefördert als die Jungen.“ In dem Projekt werden zudem verstärkt Kinder und Jugendliche aus den bildungsfernen Schichten in den Fokus genommen.
Der Niederrhein weist viele MINT-Angebote auf. Im Vorfeld der Antragstellung waren die Partner überrascht, wie vielfältig und differenziert die Förderungsstruktur schon ist: Doch noch fehlt es an der Vernetzung und einem guten Marketing für die Angebote. Mit den Projektpartnern sollen die Angebote nun in einem Qualitätssicherungskonzept entlang der Bildungskette und mit Blick auf den lokalen Arbeitsmarkt systematisiert werden. Neue und verbesserte Zugangswege zu den Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern sollen gefunden werden. Eine Website, auf der alle Angebote der Region gebündelt dargestellt werden, wird nur ein kleiner Teil der geplanten Marketingelemente sein. Das bisherige Angebot für Kinder und Jugendliche soll noch mit zusätzlichen Schnupperkursen ausgeweitet werden. Dabei sollen auch strukturelle Benachteiligungen vermindert und kultursensible und mädchengerechte Didaktiken integriert werden.
Die Partner haben unterschiedliche Rollen: Die Städte wollen zum einen die Wege in die Jugendarbeit ebnen und zum anderen eine bessere Anknüpfung zwischen schulischer und außerschulischer Bildung schaffen. Die zdis wiederum sind an der Schnittstelle zur Wirtschaft tätig und wollen hier wirksam werden. Die Regionalagentur möchte die Elternarbeit gezielt intensivieren.Und die HSNR sieht sich v.a. in der Rolle der „Koordination und Integration der Angebote der Region“.
Das Projekt findet schon jetzt große Resonanz in der Region: Wirtschaftsverbände und Vereine haben schon im Vorfeld mit Unterstützungsschreiben zu einem Gelingen des Projektes beitragen. Alle sind sich einig, dass die MINT-Ressourcen der Region gemeinsam gestützt und gemeinsam genutzt werden sollen. „Bei so viel Unterstützung von allen Seiten, kann das Projekt nur ein Erfolg werden. Unsere Zusammenarbeit war schon mit dem Beginn der Antragstellung von Verlässlichkeit und gegenseitigem Vertrauen geprägt“, sagt Professorin Eigenstetter. Mit der Stadt Krefeld findet sich zudem ein Partner im Projekt, der – im Vergleich zur erhaltenen Förderung – noch zusätzlich ein Mehrfaches an Geld in das Projekt steckt „So ein Engagement ist natürlich für den Projektträger sehr überzeugend“, bekräftigt sie.
Der parlamentarische Staatsekretär Thomas Rachel (MdB) möchte am 20.01.2021 gerne persönlich den Projektpartnern den Zuwendungsbescheid für das Projekt übergeben.Ob sich das realisieren lässt, ist noch fraglich. So planen alle Beteiligten parallel als Alternative auch eine Online-Veranstaltung.
Überblick über die geförderten MINT-Cluster: https://www.bildung-forschung.digital/de/mint-cluster-fuer-jugendliche-starten-3526.html